Sind Katzen im Spektrum?

Buchtipp: „All cats are on the autism spectrum“ von Kathy Hoopmann

Dieses Buch ist eine überarbeitete Version derselben Autorin von „All Cats Have Asperger Syndrome“ und zieht – wie die Vorgängerausgabe – Parallelen zwischen Katzen und Menschen im Autismus-Spektrum. Jeder Vergleich ist begleitet von einem Katzenbild und erscheint mir liebevoll gestaltet.

Ich möchte nun einige weitere Gemeinsamkeiten – die natürlich weder auf alle Katzen noch auf alle Menschen im Autismus-Spektrum zutreffen – hervorheben:

  • Feste Routinen: Katzen haben gerne ihre Routinen und möchten z. B. zu bestimmten Zeiten ihr Futter bekommen oder schlafen. So wie für Menschen bieten Routinen auch Katzen ein Grundmaß an Sicherheit. Fehlt Struktur, löst dies Stress aus.
  • Umgang mit Neuem: Viele Katzen sind erst einmal skeptisch, wenn sich in ihrer gewohnten Umgebung etwas verändert, besonders, wenn sie auf fremde Menschen treffen. Sie wollen zuerst das Neue aus der Ferne beobachten, bevor sie sich heranwagen. Einige gehen jedoch sehr direkt auf andere Menschen zu und sind kaum kontaktscheu.
  • Sozialkontakt: Katzen gelten im Allgemeinen als Einzelgänger und ziehen sich gerne zurück. Allerdings besteht – in Maßen – dennoch häufig das Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Katzen oder/und mit Menschen. Es braucht also beides: Austausch mit und Nähe zu anderen, aber auch Rückzugsorte und Zeiten, die alleine verbracht werden können.
  • Aktivität oder Ruhebedürfnis: Im Großen und Ganzen sind Katzen entweder sehr aktiv und brauchen viel Beschäftigung oder sind eher zurückgezogen und benötigen viel Ruhe und Schlaf. Ein Graubereich dazwischen kommt eher seltener vor.
  • Stress: Stress bringt leicht aus dem Gleichgewicht und schwächt das Immunsystem. Dies trifft vermutlich auf alle Lebewesen zu, jedoch reagieren viele Katzen und auch Menschen im Autismus-Spektrum besonders auf Stress, vielleicht aufgrund der verstärkten Wahrnehmung sensorischer Reize und bei plötzlichen Veränderungen im Alltag. Hier ist es also sehr wichtig, auf Ausgleich zu achten.

Vielleicht finden Sie sich, jemanden, den Sie kennen oder Ihre Katze darin wieder.